Kunstladen 101

Mit dem Kunstladen 101 räumte sie September 2004 zunächst einmal mit dem Klischee auf, wenn Künstler ausstellen, Ausstellungen planen, müßte es automatisch in runtergekommenen Räumen geschehen.

Nullzustand Juni 2004

Nullzustand Juni 2004

In manchen Künstlerkreisen wird die Feuchtwand-Romantik  mit der zufälligen Begegnung zwischen einem Regenschirm und einer Nähmaschine immer noch unverdienterweise in Adelsstand gehoben.
Um zu beweisen, daß es auch ohne falsch verstandene Romantik geht, war zunächst eine Grund-Renovierung nötig. Die Räume sollten in den Hintergrund rücken, so daß die präsentierte Kunst den Kunstinteressierten so verlustfrei wie nur möglich erreichen kann. In Weisse Wände, sauber verputzt und in eine gute handvoll Strahler an den 4m hohen Decken eines alten Ladengeschäftes in Bahrenfeld  wurde erspartes Eigenkapital investiert.


Um die Miete zu finanzieren gab Susann Stuckert ihr von der Kulturbehörde mitfinanziertes Atelier auf.  Sie folgte damit dem Aufruf der Kultursenatorin Prof. Dr. Karin von Welck, daß auch die Künstler sich stärker nach Außen hin orientieren , eigene, selbständige neue Wege der Kunstvermittlung suchen sollten. So erweiterte sie ihren eigenen Atelierbegriff.

Allerdings, als sie mal um eine einmalige finanzielle Unterstützung ihres Kunstprojektes bat, wurde sie mit dem kommerziellen Hintergrund ihres Ausstellungsraumes abgewiesen. Von den kommerziellen Ausstellungsbetreibern wird sie mit dem Argument, daß es sich um ein individuelles Künstlerprojekt handelt, in dem Susann Stuckert hauptsächlich ja nur für sich wirbt, von einer regelmäßigen Veröffentlichung ihrer Aktionen und Ausstellungen ausgeschlossen.

Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie uns in vielen Broschüren, zu den vielfältigen Kunstangeboten Hamburger Galerien und Kunstorten nicht finden werden.

Das Kunstprojekt Kunstladen 101, Außenstelle für Kunst in Bahrenfeld, Susann Stuckert, nimmt eine altehrwürdige Eigenschaft alter Galerien wieder auf, in dem es Kunst zeigen will,  die ihr im Laufe ihres Kunstschauens aufgefallen ist und das es einem breiteren Kreis zur Diskussion zu stellen gilt.  
So hat sie es bei dem Hamburger Galeristen Michael Hauptmann, der am 04.Februar 2009  88 jährig verstarb, kennen und schätzen gelernt.
Zum Tod von Michael Hauptmann: www.kunstladen101.de  

Da sie aber Künstlerin ist und der Kunst dienen will, verzichtet sie gern auf die einschränkende Bezeichnung Galeristin und greift  künstlerisch kommentierend mit Respekt vor der die ganze Existenz betreffenden Künstlerschaft in die jeweilgen Ausstellungen ein.  Jeder, der einmal diese Eröffnungen besucht hat, weiß um diesen etwas anderen Ton
des Kunstladen 101.

Die fehlende Unterstützung der Kulturbehörde für dieses engagierte Kunstprojekt im Viertel Bahrenfeld, wie die schwächelnde Informationsbereitschaft der dem Kunstinteressierten gegenüber verantwortlichen Kunstvermittlern der Hamburger aktuellen Kunstszene (Presse ist ausdrücklich von dieser Kritik ausgenommen), dokumentiert eindringlich  die reale Situation des Künstlers in dieser ach so “Kreativität hoch schätzenden” Gesellschaft.
Entweder wird er zum Bittsteller, Zahlungempfänger, dem man als höchstes Angebot für seine gewünschte Leistung  nur Mietfreiheit in Aussicht stellen muß oder er wird vom Informationspool für Kunstinteressierte des aktuell stattfindenden, ferngehalten.

Zum Glück gibt es aber das Publikum, daß, hat es uns erst einmal gefunden, treu seit 4 Jahren begleitet und durch Ankäufe oder Mitgliedschaft in unserem Förderkreis “Freunde des Kunstladen 101″  unsere Kunst-Aktivitäten weiterhin ermöglicht.

Man könnte es als erstes Testergebnis des Künstlerexperimentes Kunstladen 101 ansehen, daß  man auf den Künstler als eigenständigen Akteur in der Bildung der öffentlichen Meinung weiterhin verzichten zu können glaubt.
Einen Künstler kann man abweisen, man muß nicht respektvoll
auf gleicher Augenhöhe mit ihm reden.

Es gäbe noch vieles zu sagen…

Den von uns vertretenen Künstlern wünschen wir das Glück auf neue Beobachter ihrer Kunst zu stoßen. Hoffentlich sind viele drunter, die durch Ankäufe das langfristige Weiterarbeiten erst ermöglichen. 

u.a. Doris Waschk-Balz (Hamburg),
Jürgen Noltensmeier (Leipzig),
Ralf Jurszo (Hamburg),
Klaus Kröger (Hamburg),
Jens-Peter Mardersteig (Malente)
Sergio Moscona (Argentinien),
Tünn Plett (Hamburg),
Rolf Zander (Hamburg)

Wenn wir bescheiden dazu beigetragen und neue Kontakte ermöglicht haben, freuen wir uns. 
Dann haben wir dem freien Zugang zur Freien Kunst
einen guten Dienst erwiesen.

Klicken Sie doch jetzt erst einmal einfach die Seite
FINLIR FLADDRA    an

und schon sind sie mittenmang in der aktuellen Gemengelage
der bis zum 24.April 2009 laufenden Einzelausstellung
von Susann Stuckert.

Öffnungszeiten und weitere Infos zum Kunstladen 101
finden Sie auf unserer Homepage 
www.kunstladen101.de

Susann und Ernst Stuckert