Projekt: FINLIR FLADDRA

FINLIR FLADDRA bis zum 24.April 2009
verlängert bis zum 20.Mai
Einzelausstellung 
Susann Stuckert
im Kunstladen 101,
Außenstelle für Kunst in Bahrenfeld
www.kunstladen101.de
finlir-fladdra_Einladungskarte09

Freitag den 31.Juli 2009
Flaschenpost vom Spurenleser

Wir haben es hin gekriegt.
Wir, Tünn Plett, Ralf Jurszo und meine Wenigkeit, haben das Maschinchen in die Jetztzeit gehievt. Nicht der Nostalgie wegen, sondern um den archimedischen Punkt zu finden, der das gewohnte Zeitraster  durchsichtig und damit wieder anassbar macht.
gewissermaßen FINLIR FLADDRA’ s   3.Tun
Titel: Mimeograph , Er zwitschert wieder !!!

 

Schablonendrucker

Schablonendrucker

 Ist er nicht einfach schön.

Leichter gesagt als getan, die Sache mit dem Mimeographieren. Die Farbe und die Dauerschablonen werden nicht mehr produziert  und Google hatte nichts über diese Dauerschablonen zu erzählen. Wir Künstler hätten die Schablonen nicht einmal nachbauen können. So wäre diese wunderbare Idee, einen vordigitalen Freund zu einem engen Freund zu machen, fast schon im Ansatz gescheitert.
Wenn es da nicht den Leiter des Pelikan-Archivs, Herrn Jürgen Dittmer, gegeben hätte, den Susann Stuckert gottlob ausfindig machen konnte, der uns freigiebig einige Dauerschablonen und  Farbtuben aus seinem eigenen Bestand zur Verfügung stellte. Bei einem Besuch in seinem Archiv in Hannover hat er uns Künstler wertvolle Tips zur Handhabung gegeben und uns den Rotafix 88 leidenschaftlich in Aktion vorgeführt.im_Pelikan_Archiv09

 


So, nun muß nur noch das einzig richtige Motiv für diese seltenen Schablonen von jedem Künstler gefunden werden, die Scham vor den Seltenen abgebaut werden. 

Ralf Jurszo mit einer Dauerschablone beschäftigt
Ralf Jurszo mit einer Dauerschablone beschäftigt

Wie es zu der unerwarteten Begegnung mit dieser Zeitmaschine im Einzelnen kam, davon ausführlich mehr demnächst auf der Seite:

stromloser Held der vordigitalen Zeit

jetzt erst einmal zum Warmwerden hier nun der
You-Tube-Sound dieser Kurbelmaschine:
gewissermaßen FINLIR FLADDRA’ s   2.Tun
Titel: Mimeograph Schablonendrucker Rotafix 88 / Pelikan

 

Dienstag, den 12.Mai 2009
Stromloser Held der vordigitalen Zeit

Bestandteil von Ausstellungen im Kunstladen 101, mag die Einzelausstellung noch so einzellig beginnen, ist immer ein unerwarteter Gast, der den Raum für einige Zeit voll in Beschlag nimmt und seine Talente leuchten läßt.
Das Bilderhängen in der unberechenbaren Einzelausstellung von Susann Stuckert hat der stromlose Held der vordigitalen Zeit, der Schablonendrucker Rotafix 88 der Firma Pelikan, fast zum erliegen gebracht. Vieles steht noch am Boden.
Susann Stuckert hat sich heftig in den Schablonendrucker, in den Mimeographen , in dieses wundersame Walzenmaschinchen aus den 50ern des 20.Jahrhunderts verguckt, so daß sie sich in den Kopf gesetzt hatte, ihn noch einmal in Gange zu setzen und Mimeographien aus Künstlerhand auf ihm durchzukurbeln. Drei Mimeographien, d.h. drei spezielle Matrizen (sogenannte Dauerschablonen) sollten jeweils von dem Hamburger Maler Ralf Jurszo, dem Altonaer Fluxusmann Tünn Plett und von ihr mit einer Zeichnung versehen werden. Und dann sollte durch Kurbeln an diesem metallnen Maschinchen Abzug für Abzug die erste Hamburger Mimeographie ins Kunstleben  geholt werden.

 

 

Dienstag den 12.Mai 2009
Die unberechenbare Ausstellung FINLIR FLADDRA
ist bis zum 20.Mai verlängert worden.

Mittwoch 18.Febr.2009
FINLIR FLADDRA bis zum 24.April 2009
Einzelausstellung 
Susann Stuckert
im Kunstladen 101,
Außenstelle für Kunst in Bahrenfeld

Susann Stuckert, 1961 in Hamburg geboren,
zeigt unter diesem Titel bis zum 24.April 2009 im Kunstladen 101, Bahrenfelder Steindamm 101, vornehmlich Handzeichnungen auf Pappen und Hölzern.
Ältere Arbeiten, die sich für sie weiterhin in der Jetztzeit behaupten.
Da Susann Stuckert  die typische Zeiteinteilung von gestern, heute und morgen für eine unproduktive bloße Übereinkunft hält, kippt sie in der Ausstellung FINLIR FLADDRA die Konvention, indem sie im Kunstladen101 parallel zu den schon gefertigten Dingen aktiv Kunst erzeugt.
11.Februar 2009 im Kunstladen 101
Der Raum ist für sie die Möglichkeit, alles an einem Ort zu binden, daß für sie immer noch lohnenwert erscheint, mittels Körpereinsatz  durch die Zeit geschleppt zu werden.
Manchmal besteht die Kunst also darin, die Spuren des bisher Mitgeschleppten mit dem aktuell ins Schlepptau geratenen zu kombinieren und auf diese Weise ihre Aktualität zu behaupten.
FINLIR FLADDRA  hat hohe Flatter-Qualität, kennt kein parzelliertes hinten oder vorne. FINLIR FLADDRA ist alles, was Susann Stuckert im Laufe ihres Lebens bereit war mit sich in die Zukunft zu schleppen.
Alte Türen, vor der totalen Vernichtung durch ein Osterfeuer vor über 16 Jahren gerettet. In einem alten, von irgendeinem für nicht mehr mitschleppwürdig erachteten Rahmen, mit vergoldeten Gipsröschen - wenn es Rosen sind, werden sie blühen -, schrieb irgendwo Rilke nieder,  denkt sich Susann Stuckert und setzt ihr, mit wenigen Strichen gezeichnetes Selbstportrait hinzu.
Hier wird animistisch mit der Welt umgegangen, hier spricht jemand mit den Dingen, die ihm in dieser Welt begegnet sind.   Ein eigentümliches Gespräch über unsere Zeit ist im Entstehen; aufgenommen von einem, der einmal lebte, dem wundersame Anrufungen widerfuhren in seiner Lebensspannen-Zeit.
Ein Beispiel gibt das Wunderkerzenensemble Januar 2009, daß hier als Beginn des benannten Zeitabschnittes FINLIR FLADDRA  zu sehen ist. Weitere FINLIR FLADDRA Zeitspuren werden bis zum 24.April folgen.
 

Mittwoch den 18.Februar 2009

FINLIR FLADDRA  ist, was der Fall ist.
Susann Stuckert hat das Weblog für sich entdeckt, dort ist für sie die zeitliche Alltäglichkeit zu Hause. Der spezielle Kunst-Geist kommt jedoch für sie zu kurz. In Kunst-Ausstellungsräumen ist, wenn er ist, der Kunst-Geist am Wirken, aber durch das wesentliche Merkmal vieler Kunst-Ausstellungen,  herausgehoben zu sein aus dem aktuellen Zeitintervall, kommt die zeitliche Alltäglichkeit abhanden.
Da das Eingebettetsein in die zeitliche Alltäglichkeit aber Teil ihres Kunstverständnisses ist, entdeckte sie im BLOGGEN die zeitliche Struktur, die es für sie nun in der aktuellen Ausstellung FINLIR FLADDRA  in den Kunst-Raum zu übersetzen gilt.
Mehr vom zeitlichen Ablauf im Raum in den nächsten Tagen; im Weblog oder vor Ort.
 

Donnerstag 01.Januar 2009
FINLIR FLADDRA’S   Erstes TunJanuar_2009
Und wir, wir haben Bleigiessen mit Freunden gemacht. In Dschunken, Engel, in kleine Männchen und Fledermäusen haben wir Zukunft versucht reinzusehen. Wir haben gelacht. Dann kamen die ersten Nachrichten von der Militäroperation “Gegossenes Blei”. FINLIR FLADDRA nimmt alles auf, was der Fall ist, und deshalb ist ihr das Wunderkerzenensemble 2009  licht und zugleich dunkel geraten.

FINLIR FLADDRA bekommt das “Gegossene Blei” nicht mehr aus dem Kopf.  -  Am Anfang war das Brummen der Fliege …
und dann …  der Schlag nach ihr.
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